Zum Kinder- und Jugendpsychiater?

Ich? Zum Kinder- und Jugendpsychiater!? Was soll ich da? Ich bin doch kein Psycho …

Naja: „Psychos“ als eine besondere Gruppe von Menschen, die sich von anderen Menschen klar unterscheiden lässt, gibt es nicht. Oder wir Menschen sind gewissermaßen alle „Psychos“ – Psychiater, Psychologen und Psychotherapeuten also ebenfalls.

Jeder Mensch kann seelische Probleme bekommen.

Aufgrund internationaler Untersuchungen ist davon auszugehen, dass bei fast jedem fünften Kind in der Bevölkerung eine behandlungsbedürftige psychische Störung besteht. Die Wahrscheinlichkeit dafür, dass ein Mensch in seiner Kindheit bis zum Jugendalter zumindest eine Zeitlang unter einer psychischen Störung leidet, geht gegen 50 Prozent. (H.-C. Steinhausen: Psychische Störungen bei Kindern und Jugendlichen. Lehrbuch der Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie. Urban & Fischer, München, 8. Auflage 2016; S. 32ff).

Besonders häufig sind Angststörungen, Depressionen, Störungen des Sozialverhaltens sowie die hyperkinetische Störung (HKS).

Psychische Störungen haben verschiedene Ursachen. Auch die Probleme, die sie bereiten, können sehr unterschiedlich sein. Oft spüren die betroffenen Menschen selbst, dass es ihnen nicht gut geht und sie Hilfe benötigen. Es kann aber auch sein, dass die Schwierigkeiten vor allem anderen Menschen – wie Eltern, Lehrern oder anderen Bezugspersonen – auffallen und diese dann zuerst Hilfe für ein Kind oder einen Jugendlichen suchen.